Ich will mich ja nicht selber belügen
die allerbesten Jahre sind vorbei
will ich mal was reiferes sehen
schleich ich an einem Altersheim vorbei.
Fragt mich mal ein junges Mädchen
nach dem Weg, da werde ich schon rot
ist das wirklich nun fast schon das Ende
ich fühl mich doch noch garnichtlich so tot
Ref. Ich träume nachts von der nackten Cellistin
die in dem Zimmer über meinem Zimmer übt
ich habe sie noch nie gesehen doch ich weiß es ganz genau
dass sie irgendwann mal meinem Charme erliegt.
Ich seh sie ganz genau vor meinen Augen
wie sie das Cello zwischen ihre Knie presst
ihre Augen haben hemmunglose Züge
und sie greift den Cellobogen ganz fest
beim Crescendo vibriert die Gardine
und die Mozartbüste kippt verzückt vom Schrank
auf der Straße fallen alte Fraun in Ohnmacht
und im Park daneben heult ein alter Punk.
Ref. Ich träume nachts von der nackten Cellistin
die in dem Zimmer über meinem Zimmer übt
ich habe sie noch nie gesehen doch ich weiß es ganz genau
dass sie irgendwann mal meinem Charme erliegt.
Gestern Abend war ich endlich einmal mutig
mit einer Flasche Wein stand ich vor ihrer Tür
frisch rasiert und Moschusduft unter den Achsen
wollt ich nun endlich endlich endlich hin zu ihr
Die Türe öffnet sich mir steckt das Herz im Hals fest
das Cello ruht auf dem Flokati und summt zart
die Cellistin hat zwar feminine Züge
doch um das Grinsen wuchert stoppeliger Bart.
Ref.: Ich träumte nachts von der nackten Cellistin
die in dem Zimmer über meinem Zimmer übt
ich hatte sie noch nie gesehen doch ich glaubte fest daran
dass sie irgendwann mal meinem Charme erliegt.